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Arsch hoch! 

 Januar 22, 2016

Von  Dr. Stefan Fraedrich

Liebe Schweinehundefreunde,

ja, ich weiß: Das Wording in der Überschrift entspricht nicht wirklich dem sprachlichen Niveau, welches ich hier (zumindest meistens) anstrebe.

Dennoch ist ein gesprochenes „Arsch hoch!“, zum Beispiel bei Vorträgen oder in Seminaren, stets ein paar zustimmende Lacher wert. Es scheint allgemein akzeptiert zu sein, dass wir uns meist proaktiv bemühen müssen, um zu erreichen, was wir wollen. Ebenso ist es eine Binse, dass genau hierbei sehr viele scheitern, weshalb die überdeutliche Ansprache dieses Phänomens amüsant wirkt.

Doch woran liegt das? Und was bedeutet es für uns persönlich?

Sicherlich haben Sie in Ihrem Leben bereits etliche Erfolge gesammelt. Ebenso wahrscheinlich ist, dass Sie auch schon etliche Male gescheitert sind. Einer der größten Unterscheide zwischen beiden Ergebnissen ist die Energie, die Sie in ein Projekt investiert haben. Denn die meisten Ergebnisse kommen nicht von heute auf morgen, sondern stellen sich Schritt für Schritt ein. Sie sind ein Ergebnis der eigenen dauerhaften – genau! – Proaktivität. Des ständigen Arschhochriegens:

  • Herausforderung? Annehmen!
  • Problem? Schnell lösen!
  • Idee? Gleich ausprobieren!
  • Widerstand? Überzeugungsarbeit leisten!
  • Fehler gemacht? Daraus lernen!
  • Hingefallen? Aufstehen!
  • Sackgasse? Umdrehen und neuen Weg suchen!

Muster klar? Wann immer wir wirklich etwas gebacken kriegen, geschieht das zum großen Teil aufgrund unseres eigenen dauerhaften Handelns. 

Und wenn wir „scheitern“, liegt es letztlich an unserer Definition der Situation: Wir scheitern genau dann, wenn wir nicht mehr bereit sind, aktiv Energie zu investieren, um ein Ergebnis besser zu machen.

  • Das kann klug sein: Wenn wir uns eine unökonomische Anstrengung zumuten, statt woanders leichter erfolgreich zu sein.
  • Oder dumm: Wenn wir uns für einen Erfolg nur mehr anstrengen müssten, dafür aber zu faul sind.

Apropos: Wofür sind wir meist zu faul? Für Dinge, die wir nicht wirklich wollen. Insofern ist unsere Bereitschaft, Energie zu investieren auch stets ein guter Gradmesser für unseren tatsächlichen Willen.

  • Warum auf einen Marathon trainieren, wenn wir das eigentlich für übertrieben halten?
  • Wozu Karriere machen, wenn uns das Privatleben wichtiger ist?
  • Wieso ein geschäftliches Risiko eingehen, wenn man dabei verlieren kann?
  • Weshalb eine Idee verfolgen, die übermäßig viel Zeit kosten würde?

So betrachtet spiegeln Situationen, in denen wir unseren „Arsch“ nicht „hochkriegen“, oft nur unsere Werte und ökonomischen Einschätzungen wieder: Wir glauben nicht, dass es sich lohnt, in ein Projekt Energie zu investieren.

  • Das ist entweder klug und richtig, weil wir eine Sache zwar ganz nett finden, aber sie uns unterm Strich doch nicht so wichtig ist oder nur unter unerwünschten Entbehrungen erfolgreich wäre.
  • Oder es ist dumm und falsch, weil wir etwas zwar durchaus richtung und wichtig finden, aber nicht gewöhnt sind bzw. gelernt haben, dass man oft seeeeeeehr viel Aktivität und Ausdauer braucht, um sich Erfolge zu verdienen.

Hm, denken Sie mal nach:

  • Was ist Ihnen gerade wirklich wichtig?
  • Welche Träume haben Sie, welche Ziele verfolgen Sie?
  • Und tun Sie das so proaktiv und konsequent wie Sie es müssten, um anzukommen, wo Sie hinwollen?
  • Also: Kriegen Sie dafür wirklich Ihren Arsch hoch?

Falls nein: Woran liegt das?

Daran, dass Sie sich mit bestimmten Träumen, Wünschen, Zielen nur etwas vormachen, weil Sie eigentlich wissen, dass Sie nur einem Hirngespinst nachjagen? Dann hören Sie schnellstmöglich damit auf, sich ins Hemd zu lügen! Sie brauchen Ihre Energie woanders.

  • Oder daran, dass Sie sich in allerlei Kleinklein verzetteln, statt sich auf Ihre anstehenden großen Aufgaben zu konzentrieren?
  • Daran, dass es Ihnen bequemer erscheint, spontan und ungerichtet vor sich hinzuwurschteln, statt mit Plan und Konsequenz?
  • Daran, dass man sich für Proaktivität und Eigenverantwortung bewusst entscheiden muss?
  • Daran, dass man für die meisten wirklich lohnenswerten Ziele einen laaaaaaaaangen Atem braucht?
  • Daran, dass man, um ein Ziel zu erreichen, oft ein anderes aufgeben muss (und sich das einzugestehen, ist nicht immer angenehm)?

Verständlich. Aber: Ist all das langfristig wirklich bequemer? Nein?

Na dann: Was tun Sie denn zur Zeit, heute, JETZT gerade, um Ihrem Ziel näher zum kommen? Was sollten Sie tun?

Sie wissen schon, woraus es wirklich ankommt: Arsch hoch!

Und haben Sie weiterhin einen schönen Jahresstart.

Herzliche Schweinehundegrüße

Ihr

Stefan Frädrich

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    Ebenso einen guten Start ins neue Jahr!

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