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„Ja, spinnen die denn?“ 

 September 24, 2014

Von  Dr. Stefan Fraedrich

Liebe Schweinehundefreunde,

die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben. Sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher und es wird ihr niemals gelingen, unsere Werte zu erhalten.“

Ein Zitat aus einem konservativen Provinzblatt? Nein, eine Inschrift auf einer babylonischen Tontafel, deren Alter auf mindestens dreitausend Jahre geschätzt wird.

Der Vortrag übrigens, aus dem ich diese kleine Story habe, stammt aus dem Jahr 1987. Gehalten hat ihn Paul Watzlawick, der große Kommunikationswissenschaftler und radikale Konstruktivist.

Fällt Ihnen etwas auf? Klar: Irgendwie hat sich nicht viel geändert in den letzten paar tausend beziehungsweise 27 Jahren. Nur habe ich den leisen Verdacht, mittlerweile die Seiten gewechselt zu haben: Vom Jugendlichen, über den geredet wird, zum oft „Konservativen“, der über Jugendliche redet. Oder „die Jungen“ allgemein, die irgendwie anders sind, als ich mich/uns noch in Erinnerung habe.

Einerseits erscheinen mir viele „junge Leute“ heute unendlich brav und angepasst.

Konzentriert studieren, leistungsorientiert leben, sich nach den Regeln richten und fürs Berufsleben in die Konzerne streben. Das Radikalste ist dabei vielleicht die Macht der Gruppe, die sich dank demografischen Wandels in ihrer hirnlosen Lemminghaftigkeit an Systeme nicht nur anpasst, sondern sie gänzlich in ihre DNA integriert. Ein Haufen gut ausgebildeter stromlinienförmiger Konsens-Zombies. Akademisch verbildete Verwalter. Leidenschaftslos, opportunistisch, charakterlich flach.

Andererseits nehme ich das genaue Gegenteil wahr:

Schnelle helle Köpfe, die genau wissen, was sie wollen und wie sie es kriegen. Fix im Denken und Handeln, Umwege vermeidend, Traditionen nicht aus Respektlosigkeit über Bord werfend, sondern aus Unverständnis über sinnlose verkrustete Regeln. Individualisten, die sich gerne fordern und ständig gefordert werden wollen. Sinnsucher, Kommunikationsprofis, Vernetztdenker, Ideengenerierer, Work-Life-Blender, Start-Up-Profis, Projektfans. Retter unserer verstaubten Welt?

Und während ich zum Teil begeistert staune, denke ich genau so oft: „Das kann doch nicht sein! Ja, spinnen die denn?“

Doch bevor wir hier alte Generationen-Stereotypen runterkauen, lohnt sich ein genauerer Blick: Kann es sein, dass die heutigen „Jungen“ tatsächlich anders sind als „wir“ früher? Dass sie anders fühlen, denken, kommunizieren, ja, leben? In Zeiten jahrzehntelangen Friedens, relativer sozialer Sicherheit, weltweiter Vernetzung, frei verfügbaren Informationen, großartigen Arbeitsplatzaussichten, explodierenden Wissens und technischen Megafortschritts darf man das wohl berechtigt annehmen …

Und dann stellen sich die wirklich wichtigen Fragen, nämlich: Wenn „die Jungen“ heute wirklich so anders „ticken“, weil sie in einer strukturell stark veränderten Welt aufgewachsen sind und leben, WAS BEDEUTET DAS DENN?

* Für unsere Gesellschaft, die immer weiter altert, während bald der schräge Nachwuchs unsere Wirtschaftleistung stemmen muss?

* Für unsere Organisationen, die sich entscheiden müssen, ob sie den Typus Lemming oder den individualistischen Leistungsträger bevorzugen?

* Für unsere Wirtschaft, die bereits jetzt oft Probleme hat, qualifizierten Nachwuchs zu finden und zu halten?

* Für unsere ganze Arbeitswelt, die sich auf unendlich vielen Ebenen wandelt?

Wunderbar beschrieben hat das Phänomen Generation-Y-Expertin Dr. Steffi Burkhart in ihrem sehr poinierten und emotionalen Vortrag auf der 1. Mainzer Rednernacht (klicken Sie HIER oder auf das Bild vom Video). Und sie hat spannende Lösungsvorschläge zu bieten.

Welche Ansprüche hat die Generation Y an die Arbeitswelt? Kann es sein, dass wir hier radikal umdenken müssen? Möglich.

Auf jeden Fall aber müssen wir alle genau hinschauen und einander verstehen wollen, damit wir auch in Zukunft miteinander leben und produktiv sein können.

Und damit das besser gelingt, veranstaltet GEDANKENtanken am 17. Oktober in Köln einen Generation-Y-Kongress: Sieben sorgfältig handverlesene und richtig schlaue Experten zeigen, was alles anders wird und werden muss, damit Unternehmensführung auch in Zukunft klappt.

Warnung: Dieser Kongress ist ein absolutes MUSS für Unternehmer, Führungskräfte, Personalverantwortliche, Mitdenker! Wenn Sie nicht kommen, spielen Sie mit der Zukunft Ihrer Organisation!

Sie finden, ich übertreibe? Nun, wenn Sie meinen …

Lassen Sie es uns herausfinden: SICHERN SIE SICH JETZT IHRE KARTEN !!!

Denn eines sollte wirkich absolut sicher sein: Babylon war gestern.

Herzliche Schweinehundegrüße

Ihr

Dr. Stefan Frädrich

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